Ultraschall Vogelabwehr - Mythos und Wahrheit
hören Vögel überhaupt im Ultraschall Bereich?
Überhaupt nicht, der Mythos stammt von einer Verwechslung mit Säugetieren. Sie hören weder Ultraschall und sogar im Hochtonbereich hören sie deutlich weniger als wir Menschen. Details siehe unten:
wie funktionieren Ultraschall Vogelabwehrgeräte, wenn Vögel keinen Ultraschall hören können?
Diese arbeiten im Hochtonbereich (1 - 20kHz ) und haben eine bescheidene Wirkung und hohe Gewöhnungseffekte. Details siehe unten:
wie kann man Vögel wirkungsvoll fernhalten, ohne Menschen zu stören ?
Eine wirkungsvolle akustische Vogelabwehr funktioniert natürlich nur in dem Frequenz-bereich, den Vögel wahrnehmen und diesen hören zwangsläufig auch Menschen. Um wirkungsvolle Vogelabwehr und Lärmschutz unter einen Hut zu bringen arbeiten die RAPTOR Vogelabwehr Geräte mit:
- Schlüsselgeräuschen, die Vögel abschrecken, aber Menschen relativ wenig stören
Beispiel: Raubvogelschreie lösen bei Vögeln Fluchtreflexe aus, für Menschen klingen sie harmlos und natürlich
- Lautsprecher mit gerichtetem Schall
- bei Bedarf zusätzlichen Lärmschutzwänden
Vor der Entwicklung der RAPTOR Vogelabwehr haben wir ausgiebige Recherchen und Feldversuche mit Prototypen zu den verschiedensten Methoden der phonoakustischen Vogelabwehr durchgeführt. Unsere Erkenntnisse möchten wir hier teilen:
Details zu Vogelabwehr mit / ohne Ultraschall:
1) reine Ultraschall Vogelabwehr
Eine weit verbreitete Fehlmeinung ist, dass Vögel dieselbe akustische Wahrnehmung der Säugetiere hätten. In Wirklichkeit haben sie ein sehr unterschiedliches Gehör, sie besitzen nur einen Mittelohrknochen, die Columella, eine rel. kurze Schnecke und keine Ohrmuschel. Die würde auch beim Fliegen stören. Dadurch ist der wahrnehmbare Frequenz-bereich der Vögel etwas geringer als beim Menschen und viel geringer als bei vielen Wildtieren.
Leider hält sich das Gerücht hartnäckig, daß Ultraschall (wikipedia: Definition Ultraschall) die optimale Methode wäre, um Vögel fernzuhalten, aber Menschen nicht zu stören.
Eigene Praxis-versuche zeigten, dass Frequenzen bereits ab ca 4kHz absolut keine Wirkung auf Vögel haben.
Dies deckt sich mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen: Vögel hören keinen Ultraschall !
Wikipedia: Hörbereich der Vögel
Wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Ultraschall: Frequenzbereich von Vögeln
What Can Birds Hear?
Robert C. Beason
Hearing Ranges of Laboratory Animals
Henry E Heffner* and Rickye S Heffner
HIGH FREQUENCY SOUND DEVICES LACK EFFICACY IN REPELLING BIRDS
William A. Erickson Rex E. Marsh Terrell P. Salmon
2) Mischbereich: Hochton ca. 2 kHz bis unterer Ultraschall >20kHz
Am Markt befinden sich "Ultraschall Vogelabwehr-Geräte", die aber eigentlich nur im Hochtonbereich arbeiten.
Aus technischer Sicht ist das sehr irreführend:
- der namensgebende Ultraschallanteil ist wirkungslos für Vögel, siehe (1)
- der Hochtonbereich zeigt eine bescheidene Wirkung, allerdings:
- akustische Reichweite ist aufgrund der sehr kleinen Lautsprecher und höherer Freifelddämpfung bei hohen Frequenzen gering
- In diesen Frequenzbereich liegen keine reinen natürliche Schreckgeräusche. Man muss daher auf künstliche oder stark verfremdete Geräusche zurückgreifen.
- Der Gewöhnungseffekt bei derartigen Geräuschen wäre sehr hoch.
- Menschen können diesen Frequenz-bereich besser wahrnehmen als Vögel, betreffend Lärmschutz ist das kontraproduktiv.
3) Akustisches Imitieren natürlicher Feinde im Frequenzbereich 300Hz-5kHz (Prinzip: RAPTOR)
Diese Methode zeigt ungleich bessere Performance. Auch Gewöhnungseffekte sind minimal, da die Tiere auf der Instinktebene angesprochen werden.
Die Nachteile dieser Methode, hoher Schallpegel im menschlichen Hörbereich konnte durch folgende Innovationen vermieden werden:
- Verwendung natürlicher Geräusche
- Einsatz von Lautsprechern mit ausgeprägter Richtwirkung
- Bedarfssteuerung per Funk (RAPTOR remote)
- Kombination Richtlautsprecher mit Schallschutzwänden um unerwünschte Beschallung zu vermeiden
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Ihre Meinung im Detail erfahren wir gerne unter info@vogelabwehr.at
Ultraschall Wildabwehr
Einige Wildtiere (Säugetiere) können Ultraschall hören, daher haben wir diese Methode genauer getestet:
Leider gibt es auch bei der Wildtier-vergrämung mittels Ultraschall gravierende Nachteile:
- Reichweite des Ultraschalls ist sehr gering, nicht geeignet für große Flächen
- Im Ultraschallbereich liegen keine natürlichen Schreckgeräusche, man müsste mit syntetischen Sounds arbeiten. Diese Sounds fallen in die Kategorie "unbekannte Geräusche". Die Tiere fliehen anfangs, da ein unbekanntes Geräusch Gefahr bedeuten könnte. Wenn sie diese unbekannten Geräusche mehrmals hören, aber keine echte Gefahr damit in Verbindung steht, werden die Tiere diese als "sonderbar, aber harmlos" einstufen. In der Praxis spricht man von "Gewöhnungseffekt", d.h. die anfängliche Wirkung ist verloren gegangen.
Deshalb setzen wir auch bei der WIldabwehr auf natürliche Schreckgeräusche, die im sehr gut hörbaren Frequenzbereich liegen und die den Tieren eine "Schlüsselbotschaft" vermitteln. (RAPTOR Prinzip) Die Tiere fliehen nicht vor einem unbekannten, sonderbaren Geräusch, sondern von einem sehr bekannten, das Gefahr und Flucht bedeutet. Bei diesen instinktiven (bzw erlernten) Fluchtreaktionen ist wenig bis kein Gewöhnungseffekt zu erwarten. Falls doch, haben wir Methoden entwickelt, diesen wieder umzudrehen.