Gewöhnungseffekte vermeiden

Gewöhnungseffekte bei akustischer Vogelabwehr vermeiden:

 

Gewöhnungseffekte sind Lerneffekte. (siehe auch wikipedia: Habituation) Die Intelligenz der Vögel und Wildtiere wird im Allgemeinen stark unterschätzt, in Wirklichkeit lernen sie recht schnell. Deshalb haben wir bei der Konstruktion des RAPTORs besonderes Augenmerk auf die Vermeidung von Gewöhnungseffekten gelegt.

 

Allerdings müssen 3 Effekte unterschieden werden, die gerne verwechselt werden:

raubvogel

1) klassischer Gewöhnungseffekt bei akustischer Vogelabwehr / Wildabwehr

 

Die Wirkung eines Abwehrgerätes lässt bei gleichbleibenden Vogel-Druck mit der Zeit stark nach.

 

hier muss unterschieden werden zwischen:

a) Geräte, die unbekannte Geräusche generieren.

b) Geräte, die bekannte Geräusche imitieren, welche Gefahr bedeuten. (RAPTOR-Prinzip)

 

ad a) Die Schreckwirkung von unbekannten Schreckgeräuschen (zB Sirenenartige, Sinusgeräusche mit wechselnder Frequenz, sogenannte „Ultraschall Geräte“) beruht auf ihrer Unbekanntheit. Die Tiere haben ein derartiges Geräusch noch nie gehört und flüchten sicherheitshalber. Dieses Geräusch könnte Gefahr bedeuten. Nach einer gewissen Zeit werden sie jedoch merken, dass diesem Geräusch keine echte Gefahr zugeordnet ist und sie werden es als „ungewöhnlich aber harmlos“ einstufen. Dies ist der eigentliche klassische Gewöhnungseffekt der akustischen Vogelabwehr. Verstärkt wird dieser Effekt, wenn ein Gerät immer dasselbe Geräusch wiedergibt.

 

ad b) Genau diesen Effekt haben wir bei der Konstruktion des RAPTORs vermeiden und viel Entwicklungszeit investiert.

 

  • Der RAPTOR verwendet weitgehend bekannte Geräusche, die die Tiere bereits kennen und die bereits mit einer Fluchtreaktion verbunden sind (zB Geräusche natürlicher Feinde).

  • Dadurch spricht der RAPTOR die Tiere auf der Instinktebene bzw Prägungsebene an.

  • Die Tiere assoziieren die Geräusche des RAPTORs instinktiv mit einer bereits bekannten Gefahr, die resultierende Fluchtreaktion ist nicht / kaum abzugewöhnen.

  • Es werden nur natürliche, gemischt mit Maschinengeräuschen, aber keine künstlichen, synthetischen Geräusche verwendet.

  • 8 verschiedene Geräusche wechseln automatisch und zufällig. Bei den DSC Varianten lassen sich die 2x8 Geräusche per Schalter umschalten.

  • Der Sound-chip des RAPTORs ist wechselbar - Geräuschesets können auch später nachgekauft werden.

  • Beim RAPTOR remote wird durch geschickte Bedarfssteuerung per Funk eine Gewöhnung praktisch ausgeschlossen.

  • Das automatische Intervall variiert um +/-30%. Die durchschnittliche Intervall-dauer ist in weitem Bereich einstellbar – stellen Sie den Regler je nach Bedarf und Vogeldruck. Bitte vermeiden Sie ein unnötiges kurzes Intervall dann gibt es so gut wie keine Gewöhnung.

  • bei hartnäckigen Fällen sind Begleitmaßnahmen empfohlen, damit ein vernünftiges Verhältnis zwischen "echter Gefahr" und "imitierter Gefahr" besteht.

 

Fazit 1: bei klassischen Vogelabwehranwendungen (Weingärten, Obstplantagen, etc.) und richtiger Benutzung sind keine / kaum Gewöhnungseffekte beim RAPTOR vorhanden.

Gewöhnung vermeiden

2) sich ändernde Bedingungen / Unterdimensionierung

 

Wird ein Vogel-/ Wildabwehrgerät zu einem Zeitpunkt geringeren Vogeldrucks installiert, kann dieses durchaus eine beachtliche Fläche abdecken. Der Druck ist aber über den Lauf des Jahres und auch von einem Jahr auf das nächste nicht konstant, sondern kann sich stark ändern. (zB durch Anwesenheit von Zugvögel, das Reif-werden der Früchte, das Abernten von Feldern und somit Entfall alternativer Nahrung, oder andere saisonale Bedingungen).

 

Hat beispielsweise ein einzelnes Gerät bei geringem Wild- oder Vogeldruck für eine riesige Fläche ausgereicht, wagen sich bei stärkerem Wild/ Vogeldruck die Tiere viel näher an das Gerät heran.
 

Oft wird hier fälschlich von „Gewöhnungseffekt“ gesprochen: (die Tiere hätten sich an das nun unterdimensionierte Gerät auf der riesigen Fläche „gewöhnt“)

Korrekterweise spricht man in diesem Fall von Unterdimensionierung nach sich änderndem Bedingungen.

Die Gerätedichte muss den geändernden Gegebenheiten angepasst werden, damit die Wirkung gewährleistet bleibt.
Es sind möglicherweise 2 oder 3 Geräte und/ oder angepasste Intervalleinstellungen für eine ausreichende Abdeckung derselben Fläche notwendig.
Mehr Tiere, mehr Hunger = mehr Geräte notwendig!

Für nähere Info zur korrekten Dimensionierung kontaktieren Sie uns bitte.

 

Fazit 2: der RAPTOR wirkt bei richtiger Dimensionierung und Einstellung auch bei starkem Vogeldruck

 

hungrige Stare

 

3) seit langem eingewöhnte Tiere / Tiere, die keine Gefahr kennen

 

Oft sind Tiere/ Vögel schon seit einem längeren Zeitraum, manchmal seit mehreren Jahren in einem Bereich anwesend, bevor ein Abwehrgerät installiert wird.

Meist handelt es sich um dieselben Individuen, die immer wiederkehren, manchmal sogar Generationen von Tieren, die diesen Bereich immer wieder aufsuchen und die Gegebenheiten sehr gut kennen. Sie wissen, dass ihnen keine Gefahr droht, bzw wie man eventuellen Gefahren (zB einem Jäger) aus dem Weg gehen kann. Im schlimmsten Fall ist bereits eine Nistsituation eingetreten.

 

Wird nun ein akustisches Abwehrgerät installiert, passiert mitunter folgendes:

 

a) im Idealfall finden die Vögel leicht eine andere Alternative und kommen nicht wieder.

b) sehr oft beobachtet man (zB bei eingewöhnten Krähen), dass die Vögel sofort mit der Installation des Abwehrgerätes verschwinden, dann aber nach ein paar Tagen/ Wochen vereinzelt wiederkommen. Manchmal sitzen einzelne Individuen sogar demonstrativ sehr nahe am Vogelabwehrgerät. Hier handelt es sich meist um die mutigsten unter der Gruppe, die Alphatiere, oder auch um Späher.

Diese möchten ausprobieren, wie gefährlich diese neue, simulierte Gefahr wirklich ist.

Bis dato war dieser Bereich für sie sicher, mit eventuellen Gefahren konnten sie gut umgehen, sie möchten diesen Bereich nicht so einfach aufgeben.

Das Wiederkehren einzelner Tiere, um zu prüfen, wie gefährlich der bekannte Bereich nun wirklich ist, ist keine Gewöhnung an das Gerät selbst. Vielmehr sind die Tiere an ihr bekanntes Umfeld bereits lange vor Installation des Abwehrgerätes gewöhnt, sie wissen, daß hier normalerweise keine Gefahr droht. Es besteht kein vernünftiges Verhältnis zwischen "echter Gefahr" und "imitierter Gefahr".

In solchen Fällen, sind zeitgleich mit Installation des Abwehrgerätes bzw. ab dem Zeitpunkt ab dem die Tiere die Gefährlichkeit des Abwehrgerätes prüfen, konsequente, begleitende Maßnahmen dringend empfohlen! Die automatisch generierte, simulierte Gefahr des RAPTORs muss durch eine reelle Gefahr einer Begleitmaßnahme ergänzt werden.

Für mehr Info, kontaktieren Sie uns bitte oder fordern Sie bitte unsere Begleitmaßnahmen Broschüre an.

 

Fazit 3: bei seit langem eingewöhnten Tieren ist der RAPTOR mit anfänglichen Begleitmassnahmen zu kombinieren

 

Gewöhnung vermeiden